Thailand erwartet höhere Kraftstoff- und Energiekosten

Die Auswirkungen der internationalen Kraftstoffpreiserhöhungen und der Inflation werden in Thailand in vollem Umfang zu spüren sein. Nachdem die Auswirkungen des Preisanstiegs monatelang vor allem durch eine Dieselsubvention abgefedert werden konnten, die den Preis an der Zapfsäule auf 30 Baht pro Liter begrenzte, werden die Preise nun in die Höhe schnellen.

Die Dieselsubvention der Regierung gibt es seit Oktober letzten Jahres, aber die Obergrenze, die den Preis bei 30 Baht pro Liter deckelte, lief Ende April aus. Nachdem der thailändische Energieminister angekündigt hatte, dass der Preis auf 40 Baht pro Liter steigen könnte, hat er sich nun auf eine neue Obergrenze von 32 Baht festgelegt, die jedoch nach wie vor stark von den schwindenden Subventionsgeldern abhängig ist. Der Minister warnte zugleich, dass die Obergrenze und die staatlichen Subventionen nicht ewig gelten können.

Der größte Teil der thailändischen Logistikunternehmen ist auf Dieselkraftstoff angewiesen, so dass sich jeder Anstieg der Kraftstoffkosten auf fast alle Preise auswirken wird, was von einem Ort zum anderen geliefert wird. Das betrifft im Prinzip alles.

Wirtschaftswissenschaftler befürchten, dass die thailändische Regierung, wenn sie zulässt, dass die Kraftstoffpreise schrittweise steigen, damit die Erholung der Unternehmen und die Ausgaben der Haushalte stark beeinträchtigen wird.

Als der Energieminister die Obergrenze für Diesel von 30 auf 32 Baht anhob, gab er bekannt, dass das Kabinett die Preise an der Zapfsäule schrittweise anheben werde. Die Speditions- und Lieferunternehmen versuchen nun verstärkt einige ihrer Geschäfts- und Logistikpraktiken zu verbessern, um zumindest einen Teil der steigenden Kraftstoffkosten aufzufangen.

Der CEO von Kerry Express erklärte gegenüber der Bangkok Post, dass Kerry die Effizienz bei der Auslieferung um 12 % steigern konnte, indem es eine intelligente Routenplanung durch Datenanalyse für seine Lastwagen und Motorräder eingeführt hat.

Andere Unternehmen wollen ihren Fuhrpark auf Elektro- oder Flüssiggasantrieb oder einfach auf effizientere Lkw und Fahrzeuge umstellen. Sie räumen jedoch ein, dass diese Veränderungen nicht von heute auf morgen erfolgen können und eine Kapitalspritze erfordern, während sich ihre Geschäfte noch erholen. Die Kosten für Autogas sind etwa halb so hoch wie die Preise für Benzin oder Gasohol.

Andere Unternehmen, die ihre Lieferungen hauptsächlich mit Motorrädern abwickeln, sind ebenfalls betroffen. Das Tanken eines einfachen Motorrads hat sich von 80 Baht vor einem Jahr auf 140 Baht für eine Tankfüllung verteuert.