Messenger Apps in Südostasien

Die beliebtesten Messenger-Apps in Asien

Geradezu konträr zu den westlichen Ländern, wo sich mit Whatsapp ein klarer Favorit unter den Messaging-Apps etabliert hat, stellt sich die Situation in Südostasien völlig anders dar, einen klaren Marktführer gibt es hier bisher nicht. Ganz typisch für Südostasien ist, dass auf den meisten Smartphones eine Fülle von kostenlosen Messaging-Apps installiert sind.

Fast alle Messenger-Dienste, die in den Ländern in Südostasien um einen Platz auf dem Bildschirme der Smartphones buhlen, sind hierzulande nur wenig bekannt. Ist hier im Westen Whatsapp in aller Munde, so stehen bei Millionen Menschen in Ländern wie Thailand, Indonesien, den Philippinen, Singapur oder Vietnam völlig andere Messenger-Apps in der Gunst der Nutzer ganz weit oben. Auf kaum einem Smartphone fehlt die Messaging App von Line oder WeChat. Messaging-Dienste wie Viber und Zalo, von denen hierzulande nur wenige bisher etwas gehört haben, steigern ganz rasant ihre Nutzerzahlen.

Welche Messenger Apps in Asien haben die Nase vorne

In der gesamten Region leben rund 600 Millionen Menschen und viele davon nutzen noch sehr einfache Handys, die nicht internetfähig sind, und von denen ein großer Teil in den nächsten Jahren durch Smartphones ersetzt werden. Mangels anderer Möglichkeiten wird der überwiegende Teil wohl zukünftig ein Smartphone nutzen, um ins Internet zu gehen. Die Länder in Südostasien sind damit nicht nur für die Hersteller von Smartphones, sondern auch für die App-Anbieter überaus interessanter Wachstumsmärkte.

Neuesten Marktstudien zufolge sind es in Thailand bereits etwa fünfzig Prozent der Mobilfunknutzer, die ein Smartphone ihr Eigen nennen. In Indonesien nutzen erst etwa dreiundzwanzig Prozent der Mobilfunkkunden ein Smartphone und auf den Philippinen sind es sogar nur rund fünfzehn Prozent der Nutzer. Ganz anders stellt sich die Situation beispielsweise in China dar. Hier nutzen bereits über siebzig Prozent der Mobilfunkkunden ein Smartphone.

Wie umkämpft der Markt für Messaging-Apps in Südostasien ist, zeigt eine Marktforschungsstudie, der zufolge beispielsweise auf den Smartphones in Indonesien im Schnitt 4,2 Messaging-Apps installiert sind, in den USA sind es nur halb so viele.

Im Westen Marktführer, in Asien nur unter ferner liefen

WhatsApp, die weltweite Nummer eins unter den Messenger-Apps, hat es bisher nicht geschafft, in einigen Ländern in Südostasien so richtig Fuß zu fassen, was sicher auch daran liegt, dass andere Dienste in weitaus größerem Maße auf den speziellen Geschmack der Kunden in Thailand, Indonesien etc. eingehen. Dort wollen die Nutzer nicht nur kostenlose Textnachrichten versenden, sondern sind viel eher bereit, für virtuelle Zusatzangebote wie Spiele oder Sticker zu bezahlen und diese zusammen mit Kurznachrichten zu versenden.

Messenger-Dienste wie Line von der Naver Corp. oder WeChat von KakaoTalk gehen hier viel eher auf Kundenwünsche ein und gewinnen in der Region zunehmend an Nutzer. Sogar eine hierzulande eigentlich recht unbekannte Messaging-App wie Zalo hat es in Vietnam inzwischen auf über 10 Millionen Nutzer gebracht, dabei gibt es die App nur auf vietnamesisch.

Messenger App Line hat in Thailand die meisten Nutzer

In Thailand bietet Line speziell auf den thailändischen Geschmack zugeschnittene Sticker, die groß in einer Werbekampagne angekündigt wurden. Damit gelang es Line, die bislang beliebteste Messaging-App Whatsapp vom ersten Platz in der Beliebtheitsskala zu verdrängen.

In Indonesien kreierte Line spezielle Sticker, die sehr gut von der überwiegend muslimischen Bevölkerung angenommen werden und festigte damit seine führende Rolle.

Auch die chinesische Messaging-App WeChat orientiert sich sehr stark am Geschmack der Menschen in Südostasien und bietet ebenfalls verschiedene Sticker und Videospiele für die unterschiedlichen Regionen.

Messenger App Viber in Philippinen top

Besonders beliebt in Malaysia, den Philippinen und in Vietnam ist Viber, ein Dienst der zum japanischen Internetkonzern Rakuten gehört und mit dem man nicht nur kostenlose Textnachrichten versenden, sondern auch kostenlos telefonieren kann.

Wer also demnächst eines der Länder in Südostasien besuchen will, der sollte sich dort auf ein ganz anderes Messaging-Verhalten einstellen und auch wissen, dass insbesondere auf den Philippinen immer noch das herkömmliche Schreiben einer SMS-Kurznachricht am populärsten ist.

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