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In Thailand blüht noch immer die Korruption
#1
Im internationalen Vergleich gehört Thailand noch immer zu den Ländern, in denen Korruption gang und gebe ist. Das geht aus einem Bericht über das weltweite Korruptionsbarometer hervor, der von der Anti-Korruptions Organisation Transparency International jetzt unter dem Titel "Menschen und Korruption: Asien-Pazifik" veröffentlicht wurde. Dazu wurden fast 22.000 Menschen in 16 Ländern des asiatisch-pazifischen Raums über ihre jüngsten Korruptionserfahrungen befragt. Man geht davon aus, dass im letzten Jahr mehr als 900 Millionen Menschen in den Staaten der Region mindestens einmal ein Bestechungsgeld zahlten, um auf grundlegende Dienstleistungen wie Bildung oder Gesundheitswesen zuzugreifen.

Die Bestechungsraten in den Ländern der Region variieren erheblich, von 0,2 Prozent in Japan bis zu 69 Prozent in Indien. In Thailand beträgt die Bestechungsrate 41 Prozent gegenüber 40 Prozent in den Nachbarländern Kambodscha und Myanmar. Mit 65 Prozent ist die Bestechungsrate wesentlich höher in Vietnam, während Indonesien und Malaysia mit 32 Prozent bzw 23 Prozent wesentlich niedrigere Raten aufweisen. Auch China mit einer Bestechungsrate von 26 Prozent schneidet besser ab.

Hoffnung macht jedoch, dass nur 14 Prozent der Befragten in Thailand angaben, dass die Korruption im Land im letzten Jahr zugenommen habe, verglichen mit 35 Prozent in Kambodscha und 22 Prozent in Myanmar. Eine noch schlechtere Entwicklung zeichnet sich in Indonesien und Malaysia ab. Hier gaben rund 65 Prozent bzw. 59 Prozent der befragten Personen an, dass die Korruption in ihren Ländern im vergangenen Jahr gestiegen sei.

Weiter heißt es, dass es in Thailand einige ermutigende Zeichen gebe, weil immer mehr Menschen, Unternehmen und Organisationen an öffentlichen Kampagnen gegen Korruption teilnehmen. Während die Regierung auf der einen Seite versucht, korrupte Politiker aus ihren Ämtern zu entfernen, ist es jedoch gerade die Rolle der gegenwärtigen Regierung, die in Bezug auf Bestechung in der Öffentlichkeit in der Kritik steht.

Ganz oben auf der Liste der öffentlichen Dienstleistungen, wo am häufigsten Bestechungsgelder gefordert werden, steht die Polizei. Rund ein Drittel der Befragten, die in den letzten 12 Monaten mit einem Polizeibeamten in Berührung gekommen waren, sagten, dass sie ein Bestechungsgeld bezahlten. Die ärmsten Menschen sind dabei am stärksten betreffen. Insgesamt 38 Prozent der Ärmsten gaben an, dass sie Schmiergeld bezahlt hatten. In keiner anderen Einkommensgruppe ist der Anteil höher. Laut dem Bericht sind es interessanterweise jedoch gerade jüngere Menschen, die eher bereit sind, Beamte im öffentlichen Dienst zu bestechen.

Weiter wird in dem Bericht vorgeschlagen, dass die Gesetzgeber in der Region viel mehr tun müssen. Zum einen müssten Informanten besser unterstützt werden und zum anderen müssten die Regierungen die Korruption energischer bekämpfen, um den sozialen Fortschritt in der Region weiter zu fördern.

Der Bericht von Transparency International kommt zu einer Zeit, in der viele Regierungen in der Region ihre Agenda vorbereiten, um die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erfüllen. Die Eindämmung von Korruption und Bestechung in all ihren Facetten genießt dabei oberste Priorität.

Source: http://www.nationmultimedia.com/news/national/30309534
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